Eine ebenso originelle wie plausible ad-hoc-Definition, also begriffliche "Abgrenzung" von links, rechts und konservativ hat Michael Klonovsky formuliert - und zwar in einem, wenn auch nicht mehr ganz taufrischen, Interview mit der taz:
taz: Bitte definieren Sie "rechts" - denn darum wird es ja in Zukunft gehen, wenn die Kritiker sich an Ihrer Person und neuen Aufgabe versuchen werden.
M. Kl.: Eine Rechte entsteht historisch im Grunde nur, wenn eine Linke übermächtig wird, also sehr selten. Die eigentliche Auseinandersetzung findet zwischen Konservativen und Linken statt. Die Linke legitimiert sich gewissermaßen aus der goldenen Zukunft, die sie verheißt; der Konservative findet die Welt problematisch genug und möchte sie nicht durch immer neue Experimente noch problematischer machen. Und im ewigen Pro und Kontra dieser beiden Fraktionen entwickelt sich eine Gesellschaft. Wenn ich sage, ich bin konservativ, bedeutet das nicht, dass ich das altägyptische Bewässerungssystem wiederhaben möchte, sondern dass ich gegen die permanente Abserviererei aller Traditionsbestände und Institutionen bin. Und dass ich meine, dass bislang und wohl noch einige Zeit nur der Nationalstaat Recht garantieren kann.
taz: Also konservativ versus rechts?
M.Kl.: In der Tat, da gibt es eine Konfliktlinie. Wichtig ist allerdings, dass man sich deren Verlauf nicht von der Presse und den Linksparteien diktieren lässt.
Oha - dieser letzte Satz hat's aber in sich! Bravo, Michael Klonovsky!
Das Ganze
bitte HIER nachlesen.
Annotatiuncula: Die erwähnte von den Linken verheißene "goldene Zukunft" kennen wir ja wohl zur Genüge: aus der Geschichte, nicht wahr?