Robert Kardinal Sarah stammt aus Guinea.
Im vergangenen Jahr hat er, gemeinsam mit Nicolas Diat, unter obigem Titel ein Buch veröffentlicht (fe-Medienverlag).
Daraus hier einige Passagen - für einen Afrikaner höchst bemerkenswert.
Zur Zukunft Europas bzw. des Westens:
Der Selbstmord des Westens ist dramatisch. Er hat zu viel preisgegeben: Er hat keine Kraft mehr, keine Kinder, keine Moral, keine Hoffnung. Das führt die gesamte Menschheit in eine Sackgasse. ...
Ich glaube, dass das Abendland im Sterben liegt. Ein Selbstzerstörungsprozess ist immer umkehrbar. Doch die Zeit drängt. Seit einigen Jahren geht es immer rasanter bergab.
Die kulturellen, moralischen und religiösen Werte, welche die Franzosen uns brachten, waren für uns eine große Bereicherung. Die Kolonisatoren brachten viele lebendige, durch das Christentum geadelte Traditionen ihrer Vorfahren mit. Ihre Auffassung von der Würde des Menschen, seinen Rechten und Werten waren etwas absolut Neues. Frankreich hat mich eine hervorragende Sprache gelehrt. Seine Missionare brachten mir den wahren Gott. Ich bekenne mich gerne dazu, Kind einer konstruktiven Kolonisation zu sein.