Mittwoch, 29. Januar 2020

"Herr, bleibe bei uns!" (Lk 24,29)


Robert Kardinal Sarah stammt aus Guinea. 
Im vergangenen Jahr hat er, gemeinsam mit Nicolas Diat, unter obigem Titel ein Buch veröffentlicht  (fe-Medienverlag).

Daraus hier einige Passagen - für einen Afrikaner höchst bemerkenswert.

 
Zur Zukunft Europas bzw. des Westens:
Der Selbstmord des Westens ist dramatisch.  Er hat zu viel preisgegeben:  Er hat keine Kraft mehr,  keine Kinder,  keine Moral,  keine Hoffnung.  Das führt die gesamte Menschheit in eine Sackgasse. ...
Ich glaube, dass das Abendland im Sterben liegt.  Ein Selbstzerstörungsprozess ist immer umkehrbar.  Doch die Zeit drängt.  Seit einigen Jahren geht es immer rasanter bergab.
Und zur Kolonisation Afrikas:
Die kulturellen, moralischen und religiösen Werte, welche die Franzosen uns brachten, waren für uns eine große Bereicherung.  Die Kolonisatoren brachten viele lebendige, durch das Christentum geadelte Traditionen ihrer Vorfahren mit.  Ihre Auffassung von der Würde des Menschen, seinen Rechten und Werten waren etwas absolut Neues.  Frankreich hat mich eine hervorragende Sprache gelehrt.  Seine Missionare brachten mir den wahren Gott.  Ich bekenne mich gerne dazu, Kind einer konstruktiven Kolonisation zu sein.

Samstag, 25. Januar 2020

Unglaube

Der Ungläubige kennt nicht den wirklichen Grund seines Unglaubens. Er kann also auch nicht sagen, unter welchen Umständen er glauben würde  -  zum Beispiel wenn er Tote auferstehen sähe oder wenn der Papst andere Bischöfe ernennen würde, wenn die Kirche aufhören würde zu behaupten, die Unfruchtbarmachung des Beischlafs sei gegen Gottes Gebot, wenn sie das Kirchensteuersystem ändern oder für den Sozialismus oder den Liberalismus optieren würde, wenn Frauen zu Priestern geweiht würden oder wenn der Pfarrer ein bißchen imponierender wäre.  Wenn diese Bedingungen erfüllt wären, hätte der Unglaube sofort neue bereit.  Glauben heißt nämlich:  Fallenlassen der Bedingungen.  Der Glaube ist ein rationaler, aber bedingungsloser Gehorsam, ein rationale obsequium.
 Robert Spaemann

in einem Interview zum Thema "Glaubensabfall in Europa", 1992 

Dienstag, 21. Januar 2020

"Die volle Dosis"

Latein, Weihrauch, Opfergeist, Klartext.  Die Sprache des Kreuzes und die Frömmigkeit der Heiligen.  Das ist es, was wir brauchen, um katholisch zu bleiben. Und all das bietet die Alte Messe und die Tradition.  Der größte Irrtum der Fortschrittsgläubigen der 60er Jahre war, dass es mit weniger ginge.  Man könne die Preise senken, das Kreuz verringern und eine Gesellschaft voller Christen hervorbringen.  Unsere Zeit beweist das Gegenteil.
Annotatiuncula:  Starker Tobak, sicherlich, für so manchen  -  aber, ganz realistisch gesehen: das beste, wenn nicht das einzige Antidoton gegen alles, was heute die Kirche vergiftet, wie wohl noch nie in der Geschichte!

Weiterlesen bitte HIER bei Cathwalk!


Nachtrag HIER!  -  Krasses aktuelles Beispiel zwar aus dem protestantischen Bereich, doch mühelos auf die (deutsch-)katholische Kirche zu übertragen!
Und auch HIER:  "Die Todsünde ist die Nichtzahlung der Kirchensteuer"!
Und HIER nochmal: "Bruchlinien vor dem Schisma"!


Freitag, 17. Januar 2020

Der ganz normale Wahnsinn, ...

... mit messerscharfer Feder kommentiert, mal wieder, von  Michael Klonovsky:

Ich begrüße es außerordentlich,  dass die Münchner Straßenumbenen-nungskommission auch Franz Josef Strauß weghaben will.  Straßen sollten nur noch nach Menschen heißen, deren CO²-Bilanz ausgeglichen war.
* * *
Bald werden deutsche Kommunen stolz vermelden:  "Unsere Stadt ist klimaleugnerfrei!"

Dienstag, 14. Januar 2020

Ein Desaster

Keiner hat in 300 Jahren so tiefe Gedanken gehabt wie Papst Benedikt  -  niemand!  Er war ein Desaster in Öffentlichkeitsarbeit.  Er war ein Desaster in der Administration.  Aber der tiefste Denker.  Ich denke mit Verachtung daran, dass er vor dem Bundestag gesprochen hat und viele Abgeordneten das Plenum verließen.  Und so die wahrscheinlich beste Rede verpaßten, die dort je gehalten wurde.  Einfach empörend!
Werner Herzog,  Filmregisseur

in der Welt,  7.12.2019  -   das Ganze HIER


Annotatiuncula:  "Ein Desaster"  also   -   aber  für wen?
                            Die erwähnte Rede im Bundestag findet man HIER!