Montag, 21. Mai 2018

Steht fest im Glauben! (1 Kor 16,13)

Die am Grabe des hl. Bonifatius versammelten Bischöfe senden den deutschen Katholiken Gruß und Segen im Herrn. 

Geliebte Diözesanen!
In einer schweren, entscheidenden Stunde wenden sich die Bischöfe mit diesem Hirtenbrief an die deutschen Katholiken. 
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Aus dem Grabe des hl. Bonifatius erging an uns Bischöfe das Gebot, ein Hirtenwort an die deutschen Katholiken, an Klerus und Volk zu richten, um ihre Seelen gegen die Propaganda eines neuen Heidentums zu stärken, ihre Einheit und ihre Treue zum Heiligen Vater in Rom neu zu festigen und den christlichen Glauben zu bewahren, den der hl. Bonifatius mit seinem Blute bezeugt hat.
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Stehet fest im Glauben, wenn man Euch sagt:  Religion habe mit Politik nichts zu tun, darum müsse der politische Katholizismus ausgerottet werden.  Wir können nicht alles wiederholen, was wir früher gegen den marxistischen Grundsatz darlegten: "Religion ist Privatsache."  Die Sendboten des Christentums sollten "das Salz der Erde"*  und  "das Licht der Welt "* sein und ihr Licht "vor den Menschen leuchten lassen*.  Die Kirche sollte als "die Stadt auf dem Berge"*  weithin sichtbar in das öffentliche Leben hineinragen.
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Die Gnade sei mit allen, die unsern Herrn Jesus Christus leben, ohne wankend zu werden*.
 * Mt 5,13-15;  Eph 6,24



Annotatiuncula:  Er lässt an Eindeutigkeit wie an Aktualität nichts zu wünschen übrig, dieser Hirtenbrief, nicht wahr?
Dennoch, oder gerade darum scheint er vom real-existierenden Deutsch-Katholizismus des 21. Jahrhunderts himmelweit entfernt.  Utopie einer sich erneuernden Kirche der Zukunft?

Wie auch immer  -  das Datum dieses Hirtenwortes der deutschen Bischöfe lautet:  
Fulda, den 20. August 1935.

Der ganze Text ist kostenlos erhältlich in der Schriftenreihe der Aktion Leben e.V., Heft 29: HIER.


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Mit diesem Post möchte ich mich von den Lesern und Besuchern dieses Blogs verabschieden   -   so Gott will:  nur für eine gewisse Zeit.
Die "Datenschutz-Grundverordnung", die am kommenden Freitag, den 25.5., in kraft treten wird, birgt für mich als Blogger Risiken, die zumal für einen blutigen Laien wie mich unmöglich abzuschätzen sind. 
Der Kreuzknappe (HIER), der Blogger von Tu Domine (HIER) und auch der Kirchfahrter Archangelus (HIER) haben die neue Lage erkannt und angemessen dargelegt.

Den regelmäßigen Besuchern dieses Blogs, aber auch den nur gelegentlich Hereinschauenden gilt mein herzlicher Dank für wohlwollendes Interesse und für wertvolle Kommentare und Ergänzungen.
Nach sechseinhalb Jahren die Annotatiunculae endgültig einstellen zu müssen, würde mich sehr traurig stimmen. 

Doch es gilt:  nondum omnium dierum sol occidit   -   noch ist nicht aller Tage Abend !

Gottes Segen allen!






Montag, 7. Mai 2018

Relativismus und Wahrheit


Es ist offenkundig, dass der Begriff  Wahrheit unter Verdacht geraten ist.  Natürlich ist richtig, dass er viel missbraucht wurde.  Im Namen der Wahrheit kam es zu Intoleranz und Grausamkeit.  Insofern fürchtet man sich davor, wenn jemand sagt:  Dies ist die Wahrheit,  oder gar: Ich habe die Wahrheit.  Wir haben sie nie, bestenfalls hat sie uns.  Dass man vorsichtig und behutsam damit sein muss, Wahrheit zu beanspruchen, wird niemand bestreiten.  Sie aber einfach als unerreichbar abzutun, wirkt regelrecht zerstörerisch.

Papst Benedikt XVI.

in:  Licht der Welt.  Ein Gespräch mit Peter Seewald.  Herder Vlg. 2010,  S. 69 


Annotatiuncula:  Dieses Zitat möchte ich als Ergänzung zu meinen letzten beiden Beiträgen  (HIER und HIER)  verstanden wissen.
Zum Thema siehe auch HIER.