Es ist ein tiefsitzendes und schwer zu fassendes Missverständnis, zu glauben, die freie exegetische Erforschung der Schriftzeugnisse werde "eingeengt", "behindert", wenn der Forschende vom Glauben an Jesus als den Sohn Gottes ausgeht, wenn er "geglaubt und erkannt hat", dass Jesus der Sohn Gottes ist (Joh 6,69). ...
Wer Jesus ist, steht a priori fest, weil der Evangelist bereits erkannt hat, dass Jesus der Christus ist. Was im Evangelium von dessen Leben und Sterben gesagt wird, soll zeigen, dass er wirklich der Sohn Gottes ist, als den ihn die Gemeinde erkannt hat und bekennt.
Christoph Schönborn OP: Einheit im Glauben. Freiburg 1984 (Johannes Verlag Einsiedeln)
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