Prof. Dr. Werner Münch, gebürtiger Westfale, war 1991-93 Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt.
Auf dem Kongress "Freude am Glauben" des
Forum Deutscher Katholiken hat er kürzlich in Augsburg einen Vortrag zum Thema "Den Glauben mutig bekennen" gehalten.
In einem Gespräch mit Katrin Krips-Schmidt zur bevorstehenden Bundestagswahl (Die Tagespost v. 7.9.13, S.5) stellt Werner Münch seine heutige Sicht auf die Christlich-Demokratische Union dar, aus der er 2009 nach 37 Jahren Mitgliedschaft ausgetreten war, und macht dabei einige bemerkenswerte Aussagen, so u.a. die, ...
... dass alle Positionen, die ein eindeutig christliches Wertefundament verlangen, von der CDU in ihrer offiziellen Politik nicht mehr vertreten werden. Das gilt insbesondere für das Thema "Ehe und Familie", das gilt für alle Lebensschutzfragen - von der Abtreibung über die Präimplantationsdiagnostik bis zur Suizidbeihilfe. Übrigens waren diese beiden Punkte - Ehe und Familie und der Lebensschutz - wesentliche Gründe, warum ich der CDU beigetreten bin. Die CDU hat ihr Herz verloren. Eine Partei ohne Herz mag ich nicht. ...
Auf die Frage, wie Christen sich denn am Wahlsonntag verhalten sollten, kam ebenfalls eine klare Antwort:
Als überzeugter Demokrat muss ich ... sagen: Eine Nichtwahl gibt es für mich nicht in einer Demokratie. ...
Und er zeigt diverse legitime Optionen auf, von der Stimme für die CDU als "kleinstes Übel" über die Beschränkung auf die Erst- und Verzicht auf die Zweitstimme bis zur "Proteststimme" für eine kleine Partei, mit deren Programm man sich identifiziert.
Werner Münch, so scheint mir, gehört zu den Politikern mit Herz, für die nicht nur in der Merkel-CDU kein Platz mehr ist. Und die unser Land so bitter nötig hat.
Bildquelle: DIE TAGESPOST
Update: Martin Lohmanns Austritt aus der CDU: HIER