Samstag, 26. April 2014

Heiliger Stolz

Erziehung müsste   ...   immer auch  Erziehung  zum Stolz sein.   Wie bitte:   Stolz?   Ja:  Stolz!   Seinem Wesen nach ist dieser nämlich ein Nicht-dienen-wollen;  die Verweigerung, den Nacken zu beugen.  Gott gegenüber die Sünde schlechthin  -  "Non serviam, ich will nicht dienen", lautet bekanntlich der widergöttliche Schlachtruf des Satans  -  und auch vor kirchlichen und legitimen weltlichen Autoritäten eine schwerwiegende Verfehlung, ist der Stolz gegenüber unrechtmäßigen Machthabern, gegenüber dem "Fürsten dieser Welt" und seinem Anhang von Verführern und Zerstörern, auch gegenüber Ideologien und zeitgeistigen Nichtigkeiten nicht nur angemessen, sondern sogar notwendig.  Er ist dann nicht ein sündig-hochmütiger, sondern ein heiliger, demütiger Stolz.  Der junge Mensch muss also rechtzeitig lernen, anmaßenden Pseudo-Autoritäten sein "Non serviam" entgegenzuschleudern.  Er muss in der Lage sein, dort, wo alle den Nacken beugen, sein Haupt emporzurecken und den aufrechten Gang zu bewahren.  Er muss es   -  um seiner Treue zu Gott willen.
 P. Bernward Deneke  FSSP

in: "Erziehungsziel Bekenner",  Informationsblatt der Priesterbruderschaft St. Petrus (LINK),  März 2014



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