Mittwoch, 21. Dezember 2011

Weihnachtswunsch

Aus technischen Gründen, nicht wegen der inneren Emigration (siehe unten),  muss ich eine Pause einlegen:  ab heute bis irgendwann nach Weihnachten.
So wünsche ich schon heute allen Besuchern dieses Blogs ein gesegnetes Weihnachtsfest 2011:

Nicht, dass keine Wolke des Leides über dich komme,
nicht, dass dein künftiges Leben ein einziger Weg von Rosen sei,
nicht, dass du niemals eine Reueträne vergießen mögest,
nicht, dass du niemals Schmerz fühlen solltest  -
nein, das alles wünsche ich dir nicht.  
Denn Tränen reinigen das Herz,
Leid adelt die Seele,
Schmerz und Not bringen uns
der liebevollen Mutter des Kindes von Bethlehem näher
und sichern uns den Trost ihres Lächelns.
Mein Wunsch für dich ist:
dass du in deinem Herzen immer die leuchtende Erinnerung
an jeden reichen Tag deines Lebens bewahrst,
dass du tapfer bist in der Stunde der Prüfung,
wenn das Kreuz auf deine Schultern gelegt wird,
wenn der Berg, den du besteigen musst, überhoch scheint
und das Licht der Hoffnung sehr fern,

dass jede Gabe, die Gott dir geschenkt hat, wachse mit den Jahren
und dass sie dir dazu diene, die Herzen derer, die du liebst,
mit Freude zu erfüllen,
dass du in jeder Stunde einen Freund hast, der der Freundschaft wert ist,
dem du vertrauend die Hand reichen kannst, wenn es schwer wird,
mit dem du den Stürmen trotzen
und die Gipfel der Berge erreichen kannst

und dass in jeder Stunde der Freude und des Leides
das freudebringende Lächeln
des menschgewordenen Gotteskindes mit dir sei und dass du
in Gottes Nähe bleibst.


Weihnachts- und Neujahrswunsch aus Irland










Dienstag, 20. Dezember 2011

Eucharistische Intimität

Schon vor einiger Zeit hat Alipius in einem überaus beachtenswerten Beitrag über einen Zusammenhang zwischen Liebe, Intimität einerseits und der Liturgie der Hl. Messe andererseits nachgedacht  -  überraschend auf den ersten Blick, auf den zweiten recht einleuchtend.
Dazu ist mir nachträglich noch ein Spruch in den Sinn gekommen, den ich vor vielen Jahren einmal, Gott weiß wo, aufgeschnappt habe:

Liebe bedeutet nicht so sehr, einander ins Gesicht zu blicken, als vielmehr, gemeinsam in eine Richtung zu schauen.


Montag, 19. Dezember 2011

Minderheitenschutz

Den Papstbesuch in Freiburg/Br. sowie dessen Nachspiel lässt Peter Stephan auf kath.net  Revue passieren  -  aus treffsicher satirischem Blickwinkel.  Kostprobe:

Zwar führte die Rede des Pontifex über die Entweltlichung  der Kirche zu gewissen Irritationen, doch gelang es dem anwesenden Episkopat mit Unterstützung der Presse rasch, die radikale Botschaft der Worte zu entschärfen ...
Denn nichts wäre verheerender gewesen, als wenn Benedikt seine sattsam bekannte Position  vorgetragen hätte: dass die Zugehörigkeit zur Kirche nicht an die Zahlung von Beiträgen  gekoppelt sein dürfe.  Schließlich garantiert allein die Kirchensteuer den Schutz einiger vom Aussterben bedrohten Minderheiten.  [Hervorhebung von mir. Sev.]  Innerkirchlichen Randgruppen wie dem Zentralkomitee und dem BDKJ  wäre schlichtweg die Existenzgrundlage entzogen; kirchenkritische Theologen könnten nicht mehr alimentiert werden; und kirchenfeindliche Medien hätten ein Feindbild weniger.
...
Es folgt ein Ausblick auf "erneuten hohen Besuch" in Freiburg.
Klasse!  Hier klicken und selber ganz lesen!

All dies mal wieder nicht eben schmeichelhaft für Erzbischof Zollitsch, dem ansonsten zum bevorstehenden Reformations-Gedenkjahr nichts besseres einfällt als die Empfehlung an seine Schäfchen, sich verstärkt mit Luther zu beschäftigen und in ihm einen "zutiefst gläubigen Menschen zu entdecken".
Und das schon mal fünf Jahre im voraus.
Eigentlich ... nicht zu fassen, oder?


Hoffnungsschimmer

Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken hat sich nach längerer Zeit endlich wieder zu einer vernünftigen Maßnahme aufgerafft, und zwar zum Thema Homo-"Ehe".
Damit haben sich die Oberkatholiken von der Position der Evangelischen Kirche deutlich distanziert  -  das ist ja immerhin mehr als garnichts!



Sündigen ohne Reue?

Na klar, was denn sonst!













Kategorie: Der tägliche Schwachsinn!
Da bleibt einem nur noch die innere Emigration.

Mittwoch, 14. Dezember 2011

Altersweisheit

In seiner Rede vor dem Bundestag im September hat Papst Benedikt, mit Blick auf Hans Kelsen, den Protagonisten des Rechtspositivismus, einen herzerfrischenden, selbstironischen und zugleich subtil polemischen Humor an den Tag gelegt: "Es tröstet mich, dass man mit 84 Jahren offenbar noch etwas Vernünftiges denken kann."  Ebendies scheint sich nun auch bei Jürgen Habermas (82) zu bewahrheiten, wenn man Christoph Böhrs Analyse "Habermas' Kehre" in der Tagespost  (13.12.2011)  folgen will.
Man höre und staune: Habermas, der Altmeister des links-liberalen Säkularismus, hat auf seine alten Tage die Menschenwürde entdeckt, auf die er noch vor zwanzig Jahren glaubte verzichten zu können, als er über die Begründung und Rechtfertigung der Menschenrechte in der "deliberativen Demokratie" öffentlich nachdachte.  Heute, in seinem neuen Essay  "Zur Verfassung Europas" klingt das nun ganz anders.  Es geschehen also noch Zeichen und Wunder!  Geht es doch um nichts Geringeres als um als um das in Artikel 1  niedergelegte Fundament unseres Grundgesetzes.
Aber hören wir den Meister selbst:

"Die Menschenwürde bildet gleichsam das Portal, durch das der egalitär-universalistische Gehalt der Moral ins Recht importiert wird. Die  Idee der menschlichen Würde ist das begriffliche Scharnier, welches die Moral der gleichen Achtung für jeden mit dem positiven Recht und der demokratischen Rechtsetzung so zusammenfügt, dass aus deren Zusammenspiel unter entgegenkommenden historischen Umständen eine auf Menschenrechte gegründete politische Ordnung hervorgehen konnte."

Na gut. -  Aber was für eine geschraubte Rhetorik, verbunden mit mechanistisch-lebloser Metaphorik!  Menschenwürde als "Portal" für den "Import", als "Scharnier"?  Menschenwürde: Bauelement, Funktionsteil, Mittel zum Zweck?  Wie muss so ein atheistischer Denker sich das Hirn verrenken, nur um nicht glauben zu müssen!
Ich weiß, man kann Äpfel nicht mit Birnen vergleichen und philosophische Prosa mit hymnischer Poesie nicht leicht auf einen Nenner bringen. Doch ehe ich mir noch mehr Habermas antue, ziehe ich es jetzt vor, in die Bilderwelt  der Psalmen einzutauchen. Die bringen dasselbe Thema zur Sprache  -  aber richtiger und vor allem schöner:

Herr, unser  Herrscher,
wie gewaltig ist dein Name auf der ganzen Erde;
über den Himmel breitest du deine Hoheit aus.
...
Was ist der Mensch, dass du an ihn denkst,
des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst?
Du hast ihn wenig geringer gemacht als Gott,
hast ihn mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt.
Du hast ihn als Herrscher eingesetzt über das Werk deiner Hände,
hast ihm alles zu Füßen gelegt.
(Ps. 8)

Wohl dem Mann, der nicht dem Rat der Frevler folgt,
...
sondern Freude hat an der Weisung des Herrn,
über seine Weisung nachsinnt bei Tag und bei Nacht.
Er ist wie ein Baum, der an Wasserbächen gepflanzt ist,
der zur rechten Zeit seine Frucht bringt
und dessen Blätter nicht welken.
(Ps. 1)




Herr Doktor ...!?

Johannes macht einen auf  psycho ...!  Irre!!

Dienstag, 13. Dezember 2011

Wer hätte das gedacht ...!

Kurier der Christlichen Mitte 8/2011:

Im Jahr 1889 wurde Adolf Hitler in Braunau am Inn, Oberösterreich - direkt an der bayrischen Grenze - geboren. Im Jahr 1938 wurde er zum Ehrenbürger des Braunauer Ortsteils Ranshofen erhoben.  Am 7. Juli 2011 (!)  wurden ihm die Ehrenbürgerrechte von allen im Stadtrat vertretenen Parteien einstimmig aberkannt.
An eben diesem Tag aber stimmte der Deutsche Bundestag über die im Reagenzglas gezeugten Ungeborenen ab und teilte sie auf  in "lebenswert" und "lebensunwert".
Hitler lebt!


Ist dem noch etwas hinzuzufügen?
Ah ja:   "...der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch ..."
Wie bitte? Das hat der olle Brecht ganz anders gemeint?  Rechtsextreme Gewalt und so, Neonazi-Terror?   Ach so, ja dann ... Entschuldigung ...!


Montag, 12. Dezember 2011

Was heißt hier kritisch?

Die Historisch-kritische Methode oder vielmehr deren unkritische Verabsolutierung in der Bibel-Exegese wurde von Johannes Oppermann auf www.kath-info.de kritisch und originell aufs Korn genommen (5.12.11):

Kämen die Grundsätze der historisch-kritischen Methode bei zukünftigen Historikern in Bezug auf unsere Zeitgeschichte zur Anwendung, wären beispielsweise folgende Schlüsse zulässig:
...
Nach vorherrschender Meinung handelt es sich bei Maximilian Kolbe  und Dietrich Bonhoeffer nicht um reale Personen, sondern um idealtypische Literaturkonstrukte, um in einer von Terror und Unterdrückung geprägten Zeit Werte wie absolutes Gottvertrauen und Standhaftigkeit zu vermitteln. Es gilt allgemein als unwahrscheinlich, dass Textzeilen wie "Von guten Mächten wunderbar geborgen / erwarten wir getrost, was kommen mag" in Haft und Erwartung der Todesstrafe entstanden sind.

Der Autor bringt noch weitere Beispiele.
Lesenswert!

Alter jüdischer Fluch

"Mögen deine größten Wünsche wahr werden."

Freitag, 9. Dezember 2011

Gott? Spielt keine Rolle!

In meinem Leben spielt Gott keine Rolle.  Er führt Regie!

Prinz Philip von Preußen, evangelischer Pfarrer

Nur eben mal ...

... eine kurze Zwischenbemerkung. Mir fällt da gerade auf, dass meine Posts regelmäßig so aussehen, als säße ich mitten in der Nacht, so zwischen zwölf und zwei, am Computer, um zu posten. Stimmt natürlich nicht  -  nachts wird bei mir geschlafen ! !  (Echt jetzt! - bin ja auch nicht mehr der Jüngste:-)
Nur kriege ich hier in Blogger die Zeiteinstellung nicht auf die Reihe. Nicht dass das so weltbewegend wäre, aber vielleicht kann mir da jemand weiterhelfen.


Mist

Das Pferd macht  den Mist im Stalle,  und obgleich der Mist  einen Unflat und Stank an sich hat,  so zieht dasselbe Pferd  doch den Mist mit großer Mühe  auf das Feld,  und dann wächst daraus  edler, schöner Weizen  und der edle, süße Wein,  der nimmer so wüchse, wäre der Mist nicht da.
Also trage deinen Mist,  das sind deine eigenen Gebrechen, die du nicht abtun und ablegen noch überwinden kannst,  mit Müh und mit Fleiß  auf den Acker des liebreichen Willens Gottes, in rechter Gelassenheit deiner selbst.
Johannes Tauler


Mittwoch, 7. Dezember 2011

Papa Roncalli


Seine Eminenz Angelo Cardinale Roncalli, Patriarch von Venedig, war wiederholt darauf hingewiesen worden, dass einer der Priester in der Stadt ein Trinker sei.  Seufzend machte er sich mit seinem Sekretär auf den Weg.
Im Pfarrhaus gibt man ihm zu verstehen, der Pfarrer sei wohl am ehesten im Wirtshaus zu finden. Weiter also zur Taverna. Dort lässt Roncalli den Priester durch den Sekretär herausbitten. Schweigend wandern die drei zurück zum Pfarrhaus.
Dort angekommen, wendet sich der Patriarch an seinen Priester: "Bitte, nimm Platz, Bruder. Heute muss ich bei dir beichten."

Dienstag, 6. Dezember 2011

Der Kampf geht weiter!

In einem hervorragenden und wie immer durch Recherchen wohlfundierten Beitrag kommentiert Catocon einen Bericht von kath.net: 
S.E. Mark Davies, Bischof von Shrewsbury, zog anlässlich einer Holocaust-Gedenkfeier in Manchester eine Verbindungslinie von den Verbrechen des Nationalsozialismus zur aktuell sich vollziehenden "Rückkehr" der Eugenik und Euthanasie: "Der Kampf gegen das Böse geht weiter." So ist es. Die Vergangenheit ist nicht vergangen.
Nun drängen sich hier wieder einmal Fragen auf, etwa die, wieso erst ein englischer Bischof sich zu Wort melden muss, um aus der deutschen Geschichte die richtigen Folgerungen zu ziehen. Nicht nur der deutsche Episkopat zeichnet sich bei diesem Thema, wie Catocon anmerkt, durch befremdliches Schweigen aus, für das es eigentlich keine Rechtfertigung mehr geben dürfte, seit Papst Johannes Paul II. die Kultur des Todes so deutlich gebrandmarkt hat. Auch keiner aus der Riege unserer sonst so mutigen ZDK-Polit-Prominenz, keiner der sonstigen öffentlichen Vordenker und Wortführer scheint sich imstande zu sehen, die Dinge klar und eindeutig beim Namen zu nennen, und das in einem Land, in dem es selbstverständlich scheint, dass an ein gigantisches Jahrhundertverbrechen mit einem ebenso gigantischen Holocaust-Mahnmal erinnert wird und der angebliche oder tatsächliche rechtsextremistische Terror wochenlang die Schlagzeilen und Nachrichtensendungen füllt und nahezu den nationalen Notstand auslöst.
Warum spricht hierzulande fast niemand expressis verbis aus, was klar auf der Hand liegt, dass wir uns nämlich mittlerweile einem Punkt nähern, an dem wir vor rund 75 Jahren schon einmal standen: bei der Verhütung erbkranken Nachwuchses und der Selektion lebensunwerten Lebens !  Die (Kirchen-)Glocke, an die wir das hängen müssten, kann gar nicht groß genug sein!
Fazit: Die freiwillige kollektive Selbstverdummung der political correctness hat  zweifellos beängstigende Ausmaße angenommen. Mit anderen Worten: "Das große Schweigen liegt über dem Land - Merkmal eines prä-totalitären Zustandes der Gesellschaft." (Gabriele Kuby)


Montag, 5. Dezember 2011

... non praevalebunt! (Mt 16,18)

Noch eine kleine Vitaminspritze gegen Glaubenszweifel.

Napoleon I.  zu Pius VII.: "Ich werde die Kirche vernichten!"

Der Papst: "Majestät, ich bezweifle, dass Ihnen dies gelingen wird. Das haben ja noch nicht einmal wir geschafft."

Freitag, 2. Dezember 2011

Albert Einstein

Heute möchte ich ausnahmsweise mal etwas tun, was man eigentlich nicht tun sollte. Man sollte nämlich einen Witz oder eine Anekdote, die man auch noch selbst erzählt hat, nicht kommentieren.
Nun berührt die Anekdote mit Einstein (siehe unten) aber ein zentrales Problem unserer Zeit, die Spannung zwischen Glauben und atheistischem Szientismus. Und außerdem geht es mir um  Ehrenrettung für Albert Einstein. Und weil mein Wissen über ihn nicht gerade überragend ist, bitte ich hiermit alle Einstein-Experten um lebhafte Kommentierung.
Albert Einstein als Wissenschaftler gehörte, glaube ich, sicher nicht zu denen, die, wie etwa die Herren Dawkins, Schmidt-Salomon u.a., so naiv sind zu wähnen, man könne den Glauben an Gott mathematisch, physikalisch oder evolutionsbiologisch widerlegen. Kurz gesagt, er war kein Atheist, sondern höchstens Agnostiker, weshalb  man die bewusste Anekdote nicht erzählen sollte, ohne eben darauf hinzuweisen. Und darum ist sie auch ganz ungeeignet für plakative Polemik gegen den Atheismus.
Für mich liegt aber gerade darin ihr Reiz: Es handelt sich gar nicht um ideologische Kampfansage oder Schlagabtausch "Atheismus versus Glauben", vielmehr um ein geistreiches, höchst urbanes Wortgeplänkel, eine ironisch-provokative "Frotzelei" zwischen zwei ebenbürtigen Geistesgrößen, mit augenzwinkerndem "gentlemen-agreement".

Donnerstag, 1. Dezember 2011

Physik und Geduld

Einmal war Albert Einstein, bei irgendeinem Empfang oder Festessen, Tischnachbar von Michael Kardinal von Faulhaber.

Einstein: "Was würden Sie sagen, Eminenz, wenn wir Physiker Ihnen mathematisch zwingend bewiesen, dass Gott nicht existieren kann?"

Faulhaber: "Herr Professor, ich würde geduldig warten, bis Sie Ihren Rechenfehler gefunden haben."


Mittwoch, 30. November 2011

Matthäus 4,8-10 - Pfälzer Version ...

... oder: Wie die Pfalz zu ihrem Namen kam.
Alla gut:
Der Teufel führte Jesus, um ihn zu versuchen, auf einen sehr hohen Berg und zeigte ihm das weite Pfälzerland in all seiner Pracht: das dunkelbewaldete Haardtgebirge, die sanftwogenden Hügel,  das endlose, grüne Meer der Reben und die fruchtbare, zum Rheinstrome hin sich ausbreitende Ebene mit ihren Dörfern und blühenden Gärten und goldenen Weizenfeldern. Und er sprach zu ihm also: "Dies alles ist mein, doch will ich es dir geben, wenn du auf der Stelle niederfällst und mich anbetest."
Jesus aber entgegnete ihm und sprach ein einziges Wort:
"Palz!"*
Alles klar?


*Schreibweise für Nicht-Pfälzer: "B(e)halt(e) (e)s!"

Dienstag, 29. November 2011

Noch einmal: Edith Stein

Fast hätte ich's vergessen: Zu meinem ersten "richtigen" Beitrag auf diesem neuen Blog, den ich vergangene Woche Edith Stein gewidmet habe (bitte 3 Posts runterscrollen!), gibt es auf Jobo72's Weblog eine sehr lesenswerte Ergänzung mit Informationen und Reflexionen über Edith Stein und Johannes vom Kreuz.
Herzlichen Dank, lieber Josef Bordat, besonders auch für die freundliche und zuvorkommende Begrüßung im Kreis der katholischen Blogger.


Montag, 28. November 2011

Skandal! Lutheraner fälschen Bibel!

(Achtung  -  nicht so ganz ernst gemeint!;-)
Wie ich da letztens auf der Suche nach weißnichtmehrwas im Neuen Testament blättere, traue ich meinen Augen nicht: Matthäus Kapitel 6, Jesus lehrt seine Jünger das Vaterunser beten, Vers 13: "... sondern erlöse uns von dem Übel. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen."
Jetzt wird beim kundigen Leser der Groschen schon gefallen sein: So steht das doch im Leben nicht bei Matthäus?! -  Korrekt! -  Und jetzt kommt der Hammer:  Es handelt sich um das Novum Testamentum Graece et Germanice, ed. Nestle/Aland, 18. Auflage 1973, erschienen bei der Württembergischen Bibelanstalt Stuttgart, also um die wissenschaftliche Standard-Edition des NT, mit textkritischem Apparat, wissenschaftlicher Einleitung und allem drum und dran  -  und: mit Luther-Übersetzung in Parallel-Druck, genehmigt 1912 vom Deutschen Evangelischen Kirchenausschuss! (Die Version Graece-Latine, mit Vulgata-Text, gibt's auch noch).
Zeitsprung rückwärts: Als Bub von zehn, zwölf Jahren spiele ich bei meinen Großeltern im Hof (merkwürdig, was einem so alles in der Erinnerung hängen bleibt!), irgendwann in den Sechzigern. Durch das offene Küchenfenster höre ich Mama, Oma und Tante angeregt debattieren. Thema: Das "neue" Vaterunser. Die Liturgiereform ist ja soeben in vollem Gang. Sie befiehlt uns, das Paternoster gemeinsam, laut und auf deutsch zu beten. Und mit kleineren sprachlichen Veränderungen und mit ebendiesem Anhängsel: "Denn dein ist das Reich ...".  Und Oma, Tante und Mama haben voll den Durchblick: Das kommt von den Protestanten, die beten das schon immer so!
Ein Zugeständnis also an die sogenannte Ökumene.
Bis heute habe ich mich damit nicht anfreunden können. Erst das demütige, kindlich-reine Betteln beim Abba-Vater um das tägliche Brot, um Vergebung und Erlösung, dann dieses bombastische Gedröhne: Reich!  -  Kraft!!  -  Herrlichkeit!!!-   Hitler hat das mal in einer Rede imitiert, tatsächlich, ich kann das nachweisen!  Natürlich hat er sein Dutzendjähriges Reich gemeint.
Na ja, man ist ja ökumenisch großzügig. Und überhaupt, de gustibus non est disputandum. 
Aber dass die Protestanten uns da ein lutherisches Gebetbuch als wissenschaftliche Textedition unterjubeln wollen, das nimmt ihnen nicht nur mein katholisches, sondern auch mein philologisches Ehrgefühl schon ein bissel übel.
Von wegen Sola Scriptura!  Etikettenschwindel!
Und sowas versteckt sich seit dreißig Jahren unbemerkt in meinem Bücherschrank!


Donnerstag, 24. November 2011

P. Karl Rahner SJ und der Alte Ritus

Schon ein halbes Jahr alt ist dieses Interview von welt-online mit Martin Mosebach, das ich eben nochmals herausgekramt habe. Mosebach zitiert darin ein Diktum von Karl Rahner: die Gegner der Liturgiereform, also die Anhänger der Alten Messe, seien "in ihrer Humanität gescheiterte tragikomische Randfiguren".  Nun wüsste ich natürlich gerne, welchem Kontext das entnommen ist (vielleicht kann mir da jemand weiterhelfen), andererseits ist nicht zu vermuten, dass dies eine große Bedeutung hätte hinsichtlich der geradezu zynischen Schärfe der Formulierung. 
Inzwischen habe ich nun Martin Mosebachs "Häresie der Formlosigkeit" gelesen und mich bei der Priesterbruderschaft St. Petrus ein wenig umgeschaut, insbesondere im Portal der katholischen Geisteswelt von P. Engelbert Recktenwald FSSP (wer's noch nicht kennt: www.kath-info.de  -  dringendst empfohlen!), so dass mir der erwähnte Zynismus aus dem Mund eines theologischen Denkers vom Rang eines Karl Rahner vollends unbegreiflich erscheint.  Ist es denkbar, dass die "tragikomischen Randfiguren", was Rahner natürlich nicht hätte voraussehen können, sich binnen 40 Jahren zur jungen Avantgarde einer sich erneuernden Kirche gemausert hätten? Schwerlich!
So bleibt nur eine Erklärung: Prof. Rahner und mit ihm sicherlich nicht wenige weitere Konzilstheologen waren damals, ohne das zu reflektieren, regelrecht benebelt, betäubt, ihres klaren Denkens und Urteilens beraubt, geradezu berauscht vom revolutionären Zeitgeist der 60er und 70er Jahre, der sich in der Kirche als exzessive, destruktive, bis heute anhaltende Reformwut austobte (man lese Mosebach!), die dem Seligen Papa Roncalli, seinem sicher gutgemeinten aggiornamento und schließlich dem II. Vaticanum komplett aus dem Ruder lief.
Und wer wollte mittlerweile bestreiten, dass diese Reformwut nicht nur kein Heilmittel bieten kann für unsere arme, kranke Kirche in Deutschland, sondern dass sie teils Symptom, teils Ursache ebendieser Krankheit ist.
Da ich kein studierter Theologe bin und gerne dazulernen möchte, bitte ich um Stellungnahmen!





Mittwoch, 23. November 2011

"Wer die Wahrheit sucht, ...



... der sucht Gott, ob es ihm klar ist oder nicht."
Edith Stein wurde 1891 als jüngstes Kind einer strenggläubigen jüdischen Familie in Breslau geboren. Doch schon als Jugendliche verlor sie ihren Glauben, bevor sie nach dem Abitur das Studium der Philosophie und Germanistik in Breslau aufnahm. Bald wechselte sie nach Göttingen,  später nach Freiburg und wurde Schülerin und Assistentin des bedeutenden Phänomenologen Edmund Husserl.
Stets auf der Suche nach der Wahrheit, fand sie allmählich, angeregt durch Begegnungen und Freundschaften mit Christen, zum Glauben an Jesus Christus. Den letzten Anstoß zur Konversion  gab ihr die Lektüre der Autobiographie der Hl. Teresa von Avila.  Am Neujahrstag 1922 empfing sie in Bad Bergzabern in der Pfalz die Hl.Taufe, später die Firmung durch den Bischof von Speyer. Die nächsten ca. neun Jahre wirkte sie als Lehrerin an der Schule der Dominikanerinnen und am Lehrerinnenseminar in Speyer, wo sie im Kloster St. Magdalena, unweit des Domes, lebte. Daneben hielt sie Vorträge im In- und Ausland.
Die akademische Laufbahn, zu der sie prädestiniert war, blieb ihr versagt; vielleicht hat sie auch nie eine solche angestrebt. Immerhin wurde sie 1931 Dozentin am Deutschen Institut für Wissenschaftliche Pädagogik in Münster. Schließlich, nachdem sie 1933 als Jüdin aus dem Staatsdienst gedrängt worden war, trat sie, einem lange gehegten Wunsch folgend, in den Karmel von Köln-Lindenthal ein.  Nach dem Pogrom 1938 übersiedelte sie, die wußte, was ihr drohte, in den Karmel von Echt in Holland. Infolge der Okkupation der Niederlande durch die Wehrmacht wurde sie durch die Gestapo aus dem Kloster geholt, nach Auschwitz verschleppt und dort  im August 1942 ermordet.
Dies nahm sie bewusst auf sich als Opfergang für ihr jüdisches Volk im Glauben an Christus und die Erlösung durch Sein Kreuz. 1987 wurde Edith Stein von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen; seit 1998 darf die Kirche sie als Heilige verehren.
Dr. Edith Stein, eine starke, selbstbewusste, von Erkenntniswillen beseelte Persönlichkeit, war sicher  eine der gebildetsten und "emanzipiertesten" Frauen ihrer Zeit, als Wissenschaftlerin anerkannt und geachtet.  Dennoch  -  und  obgleich die Bekannten und Freunde, die sie zum Christusglauben führten, allen voran Hedwig Conrad-Martius, die Gastgeberin in Bergzabern und Taufpatin, protestantische Christen waren  -   entschied Edith Stein sich, als es soweit war, ohne Zögern für die (so schrecklich unaufgeklärte, ewiggestrige, mittelalterliche, frauenverachtende und -unterdrückende !)  Eine, Heilige, Katholische und Apostolische Kirche und für den strengen kontemplativen Orden der Hl. Teresa, deren Namen sie im Karmel annahm: Teresia Benedicta a Cruce, die vom Kreuz Gesegnete.
Warum aber tat sie das?
Diese Frage sollte uns heute, im Zeitalter des "Kirchenvolksbegehrens", eines neuen Schismas, einer neuen deutschen Reformation, einiges zu denken geben.



Kalligraphische Gestaltung von Sr. M. Juliana Acht OP, Kloster St. Magdalena, Speyer



Montag, 21. November 2011

Introitus II

Da mein Blog einmal aus der Taufe gehoben ist, soll es sich nun auch mit Leben füllen. Nur ein paar Worte noch vorweg:
Inspiration und Anregung verdanke ich reichlichst den Autoren der "Blogözese" und ihres Umfeldes, allen voran dem Herrn Alipius mit seinen "Klosterneuburger Marginalien", Josef Bordat ("JoBo72s Weblog") und Catocon ("Kreuzfährten. Wahrheit statt Mehrheit"). An sie mein Dank an dieser Stelle!
Der Letztgenannte hat, wie andere Blogger auch, nach langer Suche zur Hl. Mutter Kirche gefunden, ich selbst habe vor wenigen Wochen zu ihr, in die ich vor 56 Jahren durch die Hl. Taufe aufgenommen wurde, zurückgefunden. Die Kirche und der Glaube also soll bei mir im Mittelpunkt stehen, von diesem ausgehend bin ich offen und dankbar für vielfältigste Anregungen und Diskussionen "über Gott und die Welt".
So ist also jedermann und jedefrau, der oder die hier hereinschaut, ob Katholik oder Nichtkatholik, Christ oder Nicht-Christ, eingeladen, hier mit mir in Austausch zu treten, unter der einzigen Bedingung, dass er oder sie bereit ist, sich unvoreingenommen und vorurteilsfrei mit meinen Gedanken auseinanderzusetzen.

Donnerstag, 17. November 2011

Introitus

Ich will das Gute wirken,
was kümmert mich das Urteil der Welt.
Paul Josef Nardini

Was Gott von dir will,
das musst du Auge in Auge mit Ihm zu erfahren suchen.
Edith Stein


Dieses Blog widme ich den Heiligen meiner Pfälzer Heimat.
Orate pro nobis!