Freitag, 18. Mai 2012

"Dialog wäre ein Unfall"

"Das Milieu eines politisch korrekten Humanismus" entdeckt Alexander Kissler bei der Analyse des Mannheimer Katholikentags-Programms. Das "korrekte Bekenntnis" dieses Milieus subsumiert er  -  siehe unten  -  unter einem Fünf-Punkte-Programm.  Und in der Stabilisierung und Selbstvergewisserung jenes Milieus erkennt er den eigentlichen Zweck dieser Veranstaltung. Kisslers Bilanz ist vernichtend: Weder der propagierte "neue Aufbruch" noch "offener Dialog" seien wirklich vorgesehen; stattdessen betreibe man "Diskussionssimulation" und rüste sich zum "Marsch ins säkulare Nirwana". Das Resümee:
Der titelgebende Aufbruch ist nach innen gerichtet, hinein in die hermetischen Sprach- und Machtspiele des Hegemonen namens Milieukatholizismus. Die Welt bleibt draußen, Dialog wäre ein Unfall. Warum zum Beispiel gibt es kein Streitgespräch zwischen "Wir sind Kirche" und "Pro Missa Tridentina"?  Warum fand sich auf den zahllosen Podien kein Stündchen für ein Gipfeltreffen etwa von Piusbruderschaft und Memorandumstheologie?  Was Laboratorium sein könnte, atmet Teibhausluft.
Der Verdacht ist unabweisbar:  Nur schwache Argumente scheuen das Licht der Debatte. Nur stumpfen Messern setzt man die Butter der braven Denkungsart vor. Bleiben wird vom Katholikentag im heiteren Mannheim vermutlich nur dies, ein letztes Mal vor dem Kollaps der Fassaden:  Umweltschutz,  Feminismus,  Multireligiosität,  Entsakralisierung  und  Monopoltheologie.
'S ist eigentlich schad'.
Hier der ganze Beitrag  in  The European.

Man kann das Ganze vielleicht auch anders beschreiben. Aber kaum besser.

Den "politisch korrekten Humanismus" kann ich selbst mittlerweile aus eigener Anschauung bestätigen. Von den rund 1200 offiziellen Veranstaltungen hat gerade mal eine einzige den Lebensschutz zum Thema.  Und  Info-Stände wie der von der Aktion Leben e.V., wo ich gestern mit dabei war, sind unauffällige Randerscheinungen.




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