Dienstag, 6. Dezember 2011

Der Kampf geht weiter!

In einem hervorragenden und wie immer durch Recherchen wohlfundierten Beitrag kommentiert Catocon einen Bericht von kath.net: 
S.E. Mark Davies, Bischof von Shrewsbury, zog anlässlich einer Holocaust-Gedenkfeier in Manchester eine Verbindungslinie von den Verbrechen des Nationalsozialismus zur aktuell sich vollziehenden "Rückkehr" der Eugenik und Euthanasie: "Der Kampf gegen das Böse geht weiter." So ist es. Die Vergangenheit ist nicht vergangen.
Nun drängen sich hier wieder einmal Fragen auf, etwa die, wieso erst ein englischer Bischof sich zu Wort melden muss, um aus der deutschen Geschichte die richtigen Folgerungen zu ziehen. Nicht nur der deutsche Episkopat zeichnet sich bei diesem Thema, wie Catocon anmerkt, durch befremdliches Schweigen aus, für das es eigentlich keine Rechtfertigung mehr geben dürfte, seit Papst Johannes Paul II. die Kultur des Todes so deutlich gebrandmarkt hat. Auch keiner aus der Riege unserer sonst so mutigen ZDK-Polit-Prominenz, keiner der sonstigen öffentlichen Vordenker und Wortführer scheint sich imstande zu sehen, die Dinge klar und eindeutig beim Namen zu nennen, und das in einem Land, in dem es selbstverständlich scheint, dass an ein gigantisches Jahrhundertverbrechen mit einem ebenso gigantischen Holocaust-Mahnmal erinnert wird und der angebliche oder tatsächliche rechtsextremistische Terror wochenlang die Schlagzeilen und Nachrichtensendungen füllt und nahezu den nationalen Notstand auslöst.
Warum spricht hierzulande fast niemand expressis verbis aus, was klar auf der Hand liegt, dass wir uns nämlich mittlerweile einem Punkt nähern, an dem wir vor rund 75 Jahren schon einmal standen: bei der Verhütung erbkranken Nachwuchses und der Selektion lebensunwerten Lebens !  Die (Kirchen-)Glocke, an die wir das hängen müssten, kann gar nicht groß genug sein!
Fazit: Die freiwillige kollektive Selbstverdummung der political correctness hat  zweifellos beängstigende Ausmaße angenommen. Mit anderen Worten: "Das große Schweigen liegt über dem Land - Merkmal eines prä-totalitären Zustandes der Gesellschaft." (Gabriele Kuby)


4 Kommentare:

  1. Wie wahr, wie wahr! ICh denke ganz genauso! Mein guter, alter Schulkaplan hat uns in den 1980ern schon davor gewarnt, daß dieses Thema wiederkommen wird. Ich verstehe unsere Bischöfe auch nicht.

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  2. Interessant. Was hat er damals genau gesagt, Dein alter Kaplan?

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  3. Kaplan und Reli-Lehrer am Gymnasium. Ein ungemein gebildeter Mann und römisch bis auf die Knochen, eine echte Seltenheit in jenen Jahren! er nahme Sartre und Co auseinander, hatte Humor und dachte "loggisch" konsequent wie ein Scholastiker. Nach der Schule haben wir uns leider aus den Augen verloren... In der Mittelstufe -in den ganz frühen 80ern- hat er uns schon davor gewarnt. Aufhänger war die damals aufkommende Hospizbewegung in England. Die Verlagerung der Sorge für Sterbende aus den Familien hinein in professionalisierte Häuser und die Fortschritte der Schmerzbehandlung sah er schon damals als Vorzeichen einer immer mitleidloseren Gesellschaft an. Schmerz, Leid oder "Normabweichung" werden nicht mehr als Ausdruck der Geschöpflichkeit sondern als sinnloser Störfaktor gesehen werden, der auf der Stufe moralischer Degeneration nur noch als Kostenfaktor wahrgenommen werden wird, wenn wir Katholiken nicht aufpaßten. Von Protestanten erwartete er keine Unterstützung.
    Damals fanden wir das etwas übertrieben, aber wenn wir uns ansehen, wo wir in Europa angelangt sind, da hatte er wohl mehr als recht.

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  4. Weiß Gott, da hatte er tatsächlich recht!
    Vielen Dank und freundlichen Gruß!

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