Mittwoch, 30. November 2011

Matthäus 4,8-10 - Pfälzer Version ...

... oder: Wie die Pfalz zu ihrem Namen kam.
Alla gut:
Der Teufel führte Jesus, um ihn zu versuchen, auf einen sehr hohen Berg und zeigte ihm das weite Pfälzerland in all seiner Pracht: das dunkelbewaldete Haardtgebirge, die sanftwogenden Hügel,  das endlose, grüne Meer der Reben und die fruchtbare, zum Rheinstrome hin sich ausbreitende Ebene mit ihren Dörfern und blühenden Gärten und goldenen Weizenfeldern. Und er sprach zu ihm also: "Dies alles ist mein, doch will ich es dir geben, wenn du auf der Stelle niederfällst und mich anbetest."
Jesus aber entgegnete ihm und sprach ein einziges Wort:
"Palz!"*
Alles klar?


*Schreibweise für Nicht-Pfälzer: "B(e)halt(e) (e)s!"

Dienstag, 29. November 2011

Noch einmal: Edith Stein

Fast hätte ich's vergessen: Zu meinem ersten "richtigen" Beitrag auf diesem neuen Blog, den ich vergangene Woche Edith Stein gewidmet habe (bitte 3 Posts runterscrollen!), gibt es auf Jobo72's Weblog eine sehr lesenswerte Ergänzung mit Informationen und Reflexionen über Edith Stein und Johannes vom Kreuz.
Herzlichen Dank, lieber Josef Bordat, besonders auch für die freundliche und zuvorkommende Begrüßung im Kreis der katholischen Blogger.


Montag, 28. November 2011

Skandal! Lutheraner fälschen Bibel!

(Achtung  -  nicht so ganz ernst gemeint!;-)
Wie ich da letztens auf der Suche nach weißnichtmehrwas im Neuen Testament blättere, traue ich meinen Augen nicht: Matthäus Kapitel 6, Jesus lehrt seine Jünger das Vaterunser beten, Vers 13: "... sondern erlöse uns von dem Übel. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen."
Jetzt wird beim kundigen Leser der Groschen schon gefallen sein: So steht das doch im Leben nicht bei Matthäus?! -  Korrekt! -  Und jetzt kommt der Hammer:  Es handelt sich um das Novum Testamentum Graece et Germanice, ed. Nestle/Aland, 18. Auflage 1973, erschienen bei der Württembergischen Bibelanstalt Stuttgart, also um die wissenschaftliche Standard-Edition des NT, mit textkritischem Apparat, wissenschaftlicher Einleitung und allem drum und dran  -  und: mit Luther-Übersetzung in Parallel-Druck, genehmigt 1912 vom Deutschen Evangelischen Kirchenausschuss! (Die Version Graece-Latine, mit Vulgata-Text, gibt's auch noch).
Zeitsprung rückwärts: Als Bub von zehn, zwölf Jahren spiele ich bei meinen Großeltern im Hof (merkwürdig, was einem so alles in der Erinnerung hängen bleibt!), irgendwann in den Sechzigern. Durch das offene Küchenfenster höre ich Mama, Oma und Tante angeregt debattieren. Thema: Das "neue" Vaterunser. Die Liturgiereform ist ja soeben in vollem Gang. Sie befiehlt uns, das Paternoster gemeinsam, laut und auf deutsch zu beten. Und mit kleineren sprachlichen Veränderungen und mit ebendiesem Anhängsel: "Denn dein ist das Reich ...".  Und Oma, Tante und Mama haben voll den Durchblick: Das kommt von den Protestanten, die beten das schon immer so!
Ein Zugeständnis also an die sogenannte Ökumene.
Bis heute habe ich mich damit nicht anfreunden können. Erst das demütige, kindlich-reine Betteln beim Abba-Vater um das tägliche Brot, um Vergebung und Erlösung, dann dieses bombastische Gedröhne: Reich!  -  Kraft!!  -  Herrlichkeit!!!-   Hitler hat das mal in einer Rede imitiert, tatsächlich, ich kann das nachweisen!  Natürlich hat er sein Dutzendjähriges Reich gemeint.
Na ja, man ist ja ökumenisch großzügig. Und überhaupt, de gustibus non est disputandum. 
Aber dass die Protestanten uns da ein lutherisches Gebetbuch als wissenschaftliche Textedition unterjubeln wollen, das nimmt ihnen nicht nur mein katholisches, sondern auch mein philologisches Ehrgefühl schon ein bissel übel.
Von wegen Sola Scriptura!  Etikettenschwindel!
Und sowas versteckt sich seit dreißig Jahren unbemerkt in meinem Bücherschrank!


Donnerstag, 24. November 2011

P. Karl Rahner SJ und der Alte Ritus

Schon ein halbes Jahr alt ist dieses Interview von welt-online mit Martin Mosebach, das ich eben nochmals herausgekramt habe. Mosebach zitiert darin ein Diktum von Karl Rahner: die Gegner der Liturgiereform, also die Anhänger der Alten Messe, seien "in ihrer Humanität gescheiterte tragikomische Randfiguren".  Nun wüsste ich natürlich gerne, welchem Kontext das entnommen ist (vielleicht kann mir da jemand weiterhelfen), andererseits ist nicht zu vermuten, dass dies eine große Bedeutung hätte hinsichtlich der geradezu zynischen Schärfe der Formulierung. 
Inzwischen habe ich nun Martin Mosebachs "Häresie der Formlosigkeit" gelesen und mich bei der Priesterbruderschaft St. Petrus ein wenig umgeschaut, insbesondere im Portal der katholischen Geisteswelt von P. Engelbert Recktenwald FSSP (wer's noch nicht kennt: www.kath-info.de  -  dringendst empfohlen!), so dass mir der erwähnte Zynismus aus dem Mund eines theologischen Denkers vom Rang eines Karl Rahner vollends unbegreiflich erscheint.  Ist es denkbar, dass die "tragikomischen Randfiguren", was Rahner natürlich nicht hätte voraussehen können, sich binnen 40 Jahren zur jungen Avantgarde einer sich erneuernden Kirche gemausert hätten? Schwerlich!
So bleibt nur eine Erklärung: Prof. Rahner und mit ihm sicherlich nicht wenige weitere Konzilstheologen waren damals, ohne das zu reflektieren, regelrecht benebelt, betäubt, ihres klaren Denkens und Urteilens beraubt, geradezu berauscht vom revolutionären Zeitgeist der 60er und 70er Jahre, der sich in der Kirche als exzessive, destruktive, bis heute anhaltende Reformwut austobte (man lese Mosebach!), die dem Seligen Papa Roncalli, seinem sicher gutgemeinten aggiornamento und schließlich dem II. Vaticanum komplett aus dem Ruder lief.
Und wer wollte mittlerweile bestreiten, dass diese Reformwut nicht nur kein Heilmittel bieten kann für unsere arme, kranke Kirche in Deutschland, sondern dass sie teils Symptom, teils Ursache ebendieser Krankheit ist.
Da ich kein studierter Theologe bin und gerne dazulernen möchte, bitte ich um Stellungnahmen!





Mittwoch, 23. November 2011

"Wer die Wahrheit sucht, ...



... der sucht Gott, ob es ihm klar ist oder nicht."
Edith Stein wurde 1891 als jüngstes Kind einer strenggläubigen jüdischen Familie in Breslau geboren. Doch schon als Jugendliche verlor sie ihren Glauben, bevor sie nach dem Abitur das Studium der Philosophie und Germanistik in Breslau aufnahm. Bald wechselte sie nach Göttingen,  später nach Freiburg und wurde Schülerin und Assistentin des bedeutenden Phänomenologen Edmund Husserl.
Stets auf der Suche nach der Wahrheit, fand sie allmählich, angeregt durch Begegnungen und Freundschaften mit Christen, zum Glauben an Jesus Christus. Den letzten Anstoß zur Konversion  gab ihr die Lektüre der Autobiographie der Hl. Teresa von Avila.  Am Neujahrstag 1922 empfing sie in Bad Bergzabern in der Pfalz die Hl.Taufe, später die Firmung durch den Bischof von Speyer. Die nächsten ca. neun Jahre wirkte sie als Lehrerin an der Schule der Dominikanerinnen und am Lehrerinnenseminar in Speyer, wo sie im Kloster St. Magdalena, unweit des Domes, lebte. Daneben hielt sie Vorträge im In- und Ausland.
Die akademische Laufbahn, zu der sie prädestiniert war, blieb ihr versagt; vielleicht hat sie auch nie eine solche angestrebt. Immerhin wurde sie 1931 Dozentin am Deutschen Institut für Wissenschaftliche Pädagogik in Münster. Schließlich, nachdem sie 1933 als Jüdin aus dem Staatsdienst gedrängt worden war, trat sie, einem lange gehegten Wunsch folgend, in den Karmel von Köln-Lindenthal ein.  Nach dem Pogrom 1938 übersiedelte sie, die wußte, was ihr drohte, in den Karmel von Echt in Holland. Infolge der Okkupation der Niederlande durch die Wehrmacht wurde sie durch die Gestapo aus dem Kloster geholt, nach Auschwitz verschleppt und dort  im August 1942 ermordet.
Dies nahm sie bewusst auf sich als Opfergang für ihr jüdisches Volk im Glauben an Christus und die Erlösung durch Sein Kreuz. 1987 wurde Edith Stein von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen; seit 1998 darf die Kirche sie als Heilige verehren.
Dr. Edith Stein, eine starke, selbstbewusste, von Erkenntniswillen beseelte Persönlichkeit, war sicher  eine der gebildetsten und "emanzipiertesten" Frauen ihrer Zeit, als Wissenschaftlerin anerkannt und geachtet.  Dennoch  -  und  obgleich die Bekannten und Freunde, die sie zum Christusglauben führten, allen voran Hedwig Conrad-Martius, die Gastgeberin in Bergzabern und Taufpatin, protestantische Christen waren  -   entschied Edith Stein sich, als es soweit war, ohne Zögern für die (so schrecklich unaufgeklärte, ewiggestrige, mittelalterliche, frauenverachtende und -unterdrückende !)  Eine, Heilige, Katholische und Apostolische Kirche und für den strengen kontemplativen Orden der Hl. Teresa, deren Namen sie im Karmel annahm: Teresia Benedicta a Cruce, die vom Kreuz Gesegnete.
Warum aber tat sie das?
Diese Frage sollte uns heute, im Zeitalter des "Kirchenvolksbegehrens", eines neuen Schismas, einer neuen deutschen Reformation, einiges zu denken geben.



Kalligraphische Gestaltung von Sr. M. Juliana Acht OP, Kloster St. Magdalena, Speyer



Montag, 21. November 2011

Introitus II

Da mein Blog einmal aus der Taufe gehoben ist, soll es sich nun auch mit Leben füllen. Nur ein paar Worte noch vorweg:
Inspiration und Anregung verdanke ich reichlichst den Autoren der "Blogözese" und ihres Umfeldes, allen voran dem Herrn Alipius mit seinen "Klosterneuburger Marginalien", Josef Bordat ("JoBo72s Weblog") und Catocon ("Kreuzfährten. Wahrheit statt Mehrheit"). An sie mein Dank an dieser Stelle!
Der Letztgenannte hat, wie andere Blogger auch, nach langer Suche zur Hl. Mutter Kirche gefunden, ich selbst habe vor wenigen Wochen zu ihr, in die ich vor 56 Jahren durch die Hl. Taufe aufgenommen wurde, zurückgefunden. Die Kirche und der Glaube also soll bei mir im Mittelpunkt stehen, von diesem ausgehend bin ich offen und dankbar für vielfältigste Anregungen und Diskussionen "über Gott und die Welt".
So ist also jedermann und jedefrau, der oder die hier hereinschaut, ob Katholik oder Nichtkatholik, Christ oder Nicht-Christ, eingeladen, hier mit mir in Austausch zu treten, unter der einzigen Bedingung, dass er oder sie bereit ist, sich unvoreingenommen und vorurteilsfrei mit meinen Gedanken auseinanderzusetzen.

Donnerstag, 17. November 2011

Introitus

Ich will das Gute wirken,
was kümmert mich das Urteil der Welt.
Paul Josef Nardini

Was Gott von dir will,
das musst du Auge in Auge mit Ihm zu erfahren suchen.
Edith Stein


Dieses Blog widme ich den Heiligen meiner Pfälzer Heimat.
Orate pro nobis!