Samstag, 24. Januar 2015

"Freiheit, die ich meine, ..."

                            ... die mein Herz erfüllt,
 komm mit deinem Scheine, süßes Engelbild !
Magst du nie dich zeigen der bedrängten Welt,
führest deinen Reigen nur am Sternenzelt ?
 
So dichtete vor zweihundert Jahren, durch und durch romantisch, Max von Schenkendorf während der Befreiungskriege.
Und:
Allerdings vermisse ich ein wenig das Nachdenken darüber, welche Freiheit eigentlich verteidigt werden soll.
... schrieb, völlig prosaisch, aber zu Recht,  Josef Bordat  vor zwei Wochen (HIER) nach dem Blutbad von Paris.

Ein gewagter Verbindungsbogen, nicht wahr, über zwei Jahrhunderte deutscher und europäischer Geschichte!

Wie reizvoll und erhellend wäre es doch, der Geschichte dieser "Freiheit, die ich meine ..." nachzuspüren, zwischen dem Hymnus auf das "süße Engelbild" der Revolutionszeit und den trüben, verworrenen Parolen in der dekadenten westlichen Zivilisation des frühen einundzwanzigsten Jahrhunderts, irgendwo herumtorkelnd zwischen der (guten) Meinungs- und Pressefreiheit für Charlie Hebdo und Co. und der (bösen) Demonstrationsfreiheit für PEGIDA ("Stimmungsmache gegen Andersdenkende", so die kecke Frau Fahimi).

Einen brauchbaren Ansatz zur Klärung formuliert Stefan Rehder im Feuilleton der Tagespost (von heute) unter dem Titel "Die schrankenlose Gesellschaft":
Freiheit, die nicht anderes und nicht mehr als die bloße Erweiterung unserer Optionen meint,  führt geradewegs in eine schrankenlose Gesellschaft, die am Ende, wenn überhaupt, nur noch durch repressive Gewalt staatlicher Organisationen zusammengehalten werden kann.
Am Rande sei angemerkt, dass dieser Satz, ob gewollt oder nicht, die freie Übersetzung eines griechischen Textes des vierten Jahrhunderts vor Christus ist.
Der alte Platon wäre wohl ganz angetan.




2 Kommentare:

  1. Welche Freiheit eigentlich verteidigt werden soll?
    Die Freiheit der Wahrheit.........

    AntwortenLöschen