A. Paul Webers Selbstportrait als Schachspieler (1976)
Den schach-allegorischen Streifzug dieses Künstlers durch die Geschichte im allgemeinen und die Kirchengeschichte im besonderen möchte ich noch ein wenig weiterverfolgen.
Nach dem Kulturkampf in der dritten Folge dieser Serie soll nun das 18. Jahrhundert mit dem Thema "Der Papst und die Aufklärung" an die Reihe kommen. Auch hier hat der Zeichner ein älteres Motiv nach Jahrzehnten wiederaufgenommen und variiert. Charakteristisch ist für Webers Stil - den ich Phantastischen Realismus nennen möchte -, wie die Figur des furiosen Aufklärers ins Tierhafte, Vogelhafte changiert.
In der späteren Version hingegen lässt sich in dem Gegner des bedrängten Papstes unschwer der Protagonist der französischen Aufklärung, Francois Marie Arouet, besser bekannt als Voltaire, erkennen. (Ironie der Geschichte, wie ausgerechnet der Erzfeind der Kirche zu diesem erz-katholischen Taufnamen gekommen ist !)
Sehr schön illustrieren die beiden kleinen Kunstwerke die Stürme der geistigen und politischen Revolutionen in den letzten zweieinhalb Jahrhunderten, die über die Kirche hinwegfegten und sie ganz in die Defensive zwangen. Doch wie man auch sieht, hat der Verfechter der Aufklärung in seinem Übereifer hier die Regeln des Fairplay eindeutig hinter sich gelassen.
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